Die verschiedenen Materialien aus denen Tennissaiten hergestellt werden
Nylonsaiten: Die preisgünstigste aller Tennissaiten. Sie besteht aus einem einfaserigen Nylonkern. Je nach Qualität ist die Saite unterschiedlich beschichtet, was dann für die Spieleigenschaften entscheidend ist. Die Vorteile sind ein günstiger Preis und eine lange Spieldauer. Das ist auch der Nachteil. Teilweise ist es so, dass die Saite nicht reißt und irgendwann per Hand durchgeschnitten werden muss. Dies sollte nach max. drei Monaten passieren. Außerdem bietet diese Saitenart nicht so viel Gefühl und das Schlaggefühl ist nicht vergleichbar mit höherwertigen Saiten.
Polyestersaite: Die „Polys“ haben einen einzelnen Polyesterstrang mit einer dünnen Beschichtung. Dies nennt man Monofilament. Die Vorteile sind ein günstiger Preis und eine lange Spieldauer. Mittlerweile gibt es auch etwas teurere Saiten. Die Nachteile sind ähnlich zur Nylonsaite. Allerdings haben die Hersteller der Polys mittlerweile gute Tennissaiten herausgebracht. Auch gibt es Hybridsaiten bestehend aus zwei Polyestersaiten.
Multifilamentsaiten: Diese Saiten (auch „Multi“ genannt) werden aus vielen dünnen Einzelfasern produziert und ummantelt. Dadurch kommen sie teilweise von den Spieleigenschaften sehr nahe an Darmsaiten heran. Die Produktion dieser Saiten ist aber aufwendig, weshalb der Preis im Vergleich zu Nylon- und Polyestersaiten höher ist. Allerdings sind die Spieleigenschaften auch erheblich besser. Die meisten Saiten haben einen entsprechenden Touch und Gefühl beim Treffpunkt. Allerdings halten diese Saiten nicht sehr lange. Wobei es hier auch ziemliche Unterschiede gibt. Es gilt fast durchweg die Regel: je teurer desto besser, aber desto kürzer ist auch die „Lebenszeit“. Daher sollten diese Saiten als Hybridsaite zusammen mit einer Poly gespielt werden.
Naturdarmsaiten: Viele Profis spielen mit diesen Saiten. Allerdings immer als Hybridsaite. Pur habe ich Naturdarmsaiten noch nie gespielt. Da es aber die Profis auch nicht machen (s. pro strings), ist das bestimmt nicht schlimm. Außerdem kosten reine Naturdarmsaiten bis zu 70 Euro. Das Spielgefühl ist aber unerreicht. Die richtig ausgewählte Hybridsaite bestehend aus Poly und Multi ist vergleichbar mit einer Natur und Multi. Für Profis ist der Unterschied vielleicht entscheidend. Für alle anderen nicht.
Hybridsaiten als Alternative zu normalen Tennissaiten
Es gibt wohl nichts besseres als Hybridsaiten. Daher spielen auch sehr viele Profis damit (s. pro strings). Die Kombination aus einer harten (meistens aus Polyester) und einer weichen Saite (Multifilament oder Naturdarm) führt zu Power und Gefühl, da die Vorteile zweier Saiten kombiniert werden. Außerdem sind die Hybridsaiten in der Regel armschonender als einfache Tennissaiten, da zu der harten auch eine weiche Saite verwendet wird.
22-24 kg | 25-27 kg | 28-30 kg (nicht empfohlen) | |
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Kontrolle | gering | mittel | viel |
Power | viel | mittel | gering |
Haltbarkeit | viel | mittel | gering |
Gefühl | viel | mittel | gering |
Armschonung | viel | mittel | gering |
Manche Nahrungsmittel oder Gewürze schmecken separat für sich gesehen nicht besonders gut, aber ein guter Koch (der Besaiter) kann durch die Kombinationen von mehreren Gewürzen (zwei Tennissaiten) ein vorzüglich schmeckendes Essen (Tennisschläger+Hybridsaite) zaubern. Ich kann allen Tennisspielern empfehlen eine gute Hybridsaite auszuprobieren. Es könnte dann allerdings sein, dass eine Rückkehr zu der alten Saite nicht mehr gewollt ist 🙂 Natürlich ist so eine Saite teurer als eine günstige Polyestersaite für 5 Euro. Ich habe lange Zeit immer einen Turnierschläger mit Hybridsaite dabei gehabt. Im Training habe ich dann mit einer weichen Polyestersaite gespielt. Mittlerweile habe ich alle Schläger mit Hybridsaiten bespannt.
Besaitung längs und quer
Meine Empfehlung:
Längs die harte Saite (z.B. Babolat RPM Blast)
Quer die weiche Saite (z.B. Wilson NXT Power)
So spielt Roger Federer:
Längs die weiche Saite (z.B. Naturdarm)
Quer die harte Saite (z.B. Luxilon Alu Power Rough)
Die von Roger Federer gespielte Besaitungsart hat mich nicht überzeugt. Außerdem hält die weiche Saite durch die längs Besaitung nicht sehr lange. Aber angeblich hat man dadurch mehr Kontrolle.
Besaitungshärte für eine Hybridsaite
Ich spreche jetzt nur noch von meiner Besaitungsempfehlung.
Ich bin lange Zeit davon ausgegangen, dass längs (die harte Saite) mit z.B. 25 kg und quer (weich) 24 kg besaitet werden sollte. Also längs ein kg mehr als quer, d.h. 25/24. Das gilt nicht für Hybridsaiten bestehend aus Poly und Multi/Natur. Hier muss die Quersaite mit der weichen Saite ein bis zwei kg härter als die Längssaite bespannt werden. Ich spiele mit einem kg mehr, also 24/25.
Weiter geht es jetzt mit der Vorstellung einzelner Hybridsaiten und meiner Empfehlung Hybridsaiten Test.